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Fast genau am 5. Jahrestag des Pariser Abkommens veröffentlichten 18 NGOs den „Five Years Lost“ Bericht, der zwölf der verheerendsten Projekte für fossile Brennstoffe aufzeigt, die aktuell geplant oder bereits in der Entwicklung sind. Und die Umsetzung dieser klimaschädlichen Energieprojekte birgt allerhand Zündstoff, denn die in dem Bericht genannten Ausbauprojekte würden drei Viertel des gesamten verbleibenden Kohlenstoffbudgets aufbrauchen, wenn die globale Erwärmung auf 1,5° Celsius begrenzt werden soll.
Neben immensen Umweltschäden, negativer Auswirkungen auf die Gesundheit oder der massiven Verletzung von Menschenrechten bewirken die Projekte auch einen enormen Anstieg der CO2-Emissionen. In dem Bericht wird erwartet, dass die zwölf Projekte zusammen mindestens 175 Gigatonnen zusätzlicher CO2-Emissionen verursachen werden.
Finanziell mitbeteiligt an den klimaschädlichen Projekten? Zahlreiche Banken und Investoren, welche Finanzierungen in Milliardenhöhe für führende fossile Brennstoffunternehmen bereitstellen, um groß angelegte und umstrittene Kohle-, Öl- oder Gasexpansionsprojekte umzusetzen. Insgesamt stellen internationale Banken den Projektbetreibern Kredite und Bürgschaften in Höhe von insgesamt 1621 Milliarden Dollar bereit. An der Spitze des Finanzeisbergs sind die US-Finanzkonzerne Citigroup (103,7 Milliarden Dollar), Bank of America (98,9 Milliarden) und J. P. Morgan Chase (92,4 Milliarden).
Die Deutsche Bank belegt den unrühmlichen 14. Platz und ist damit fünftgrößter europäischer Kreditgeber. Wie in dem Bericht hervorgeht, stellt die Deutsche Bank den Betreibern dieser zwölf Projekte Darlehen und Bürgschaften in Höhe von 27,6 Milliarden Dollar zur Verfügung. Darüber hinaus hält das deutsche Finanzinstitut Aktien und Anleihen der beteiligten Unternehmen in Höhe von 10,4 Milliarden Dollar. Die Bank finanziert so indirekt neue Kohleminen in Indien oder Ölbohrungen in der norwegischen Barentssee mit. Zusammengerechnet halten die zahlreichen Finanzkonzerne Aktien oder Anleihen im Wert von rund 1100 Milliarden Dollar an den beteiligten Unternehmen wie BP, ExxonMobil oder Siemens.
Die zwölf verheerenden Projekte sind eine Belastungsprobe für die Branche und die definierten Pariser-Klimaziele. In den letzten Jahren wurden zwar eine Vielzahl neuer Ausschlussrichtlinien und Nachhaltigkeitsverpflichtungen von Banken, Investoren und Versicherern veröffentlicht. Die im Bericht dargestellten Ergebnisse beweisen jedoch, dass die Finanzindustrie weit davon entfernt ist, ihr Geschäftsmodell an das Pariser Abkommen anzupassen und die Ankündigungen hin zu nachhaltigen Investments zu verwirklichen.
29.01.2021 | Autor*in: holler
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